Was meine ich mit vom Mal-Dialog zum Mal-Marathon?
Die menschliche Kreativität ist ein großes Mysterium - Anne Kempmann
Schauen wir zurück auf die sokratischen Dialoge. Sie wurden von Platon übermittelt. Sokrates ging es um das direkte Gespräch, in dem das Wissen des Gesprächspartners an die Oberfläche zu holen ist (Mäeutik). Sein Ansatz sieht im Dialog, in kleinen und kleinsten Gruppen, die Quelle der Förderung des eigenverantwortlichen, selbstbestimmten Denkens des Einzelnen.
Mit einem Menschen in den Dialog zu treten bedeutet für beide Partner immer wieder höchstes Vertrauen in die Begegnung, in den Moment, in sich selbst, mit allen Sinnen ertastend, sehend, denkend, hörend, fühlend, handelnd zu agieren - das ist LebensKunst.
Findet doch über das Sich-Anschauen die tiefste seelische Berührung statt! Was bedeutet diese …
Über den Mal-Dialog offenbart sich tief verborgenen liegendes, spirituelles Wissen, angeborene Intelligenz und Leidenschaft, die / das darauf wartet, transformiert zu werden.
Der Mal-Marathon ist eine Steigerung des Mal-Dialoges und verlangt einfach alles von dir, den Willen und den Mut vorausgesetzt:
Höchstes Vertrauen - Sich voll einzulassen auf den anderen, sich auf einen Prozess einlassen mit eigenem Zeitmaß. Diese Bereitschaft erzeugt einen Rhythmus, der durch ein Verweben mit dem anderen entsteht. Diese höchste Konzentration, ganz im Moment zu sein, setzt spontan Gedanken frei, die über den Blick und die Hand als Werkzeug der Seele sichtbar verwandelt werden. Diese Authentizität verlangt Klarheit, Freiheit und Geduld.
Während des Prozesses hat jeder Teilbehmer nur kurze Sequenzen äußerlich aktiv zu sein bis der nächste „Szenenwechsel“ erfolgt, was bedeutet, dass jeder wieder auf völlig andere Voraussetzungen stößt und schaut. Der Mal-Marathon läuft so lange wie Impulse frei gesetzt werden, bis beide Partner das Gefühl haben, dass sich eine gewisse Ruhe und Harmonie eingestellt haben.
Das ist der Moment, in dem das Kunstwerk fertig ist...